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Rückblick April

Stu

Von Stu in Adventskalender Vorlagen (hier werden alle fertigen Seiten abgespeichert)

Rückblick April

April, April, der weiß nicht, was er will. So heißt es im Volksmund. Wenn der April 2022 gute Filme wollte, dann sollten wir ihn beglückwünschen, denn die Kinostarts des vierten Monats des Jahres konnten sich wirklich sehen lassen. Beginnen wir mit Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse. Viele hatten mit dem dritten Teil des Potter-Prequels – genau wie mit seinen Vorgängern – Probleme, aber wir fanden ihn wieder recht gelungen und vergaben 7 Punkte. Hier unser Fazit:

Das Narrativ kommt hin und wieder schonmal ins Stocken, aber ansonsten erweist sich "Dumbledores Geheimnis" als gelungene Fortführung der Saga, die nun endgültig der Finsternis mehr Raum gibt als verspieltem Zauber und knuffigen Tierwesen. Die Allegorien sind noch klarer ausformuliert, wie in den Vorgängern. Teil drei erzählt also mehr über unsere Realität, als über das Reich der Fantasie, in dem es spielt. Vielleicht hätte es der Geschichte gutgetan, noch einen oder zwei Schritte mehr in Richtung Abgrund zu gehen, aber dann hätten die Macher vermutlich vergessen, dass es sich immer noch um ein Märchen handelt. Ein Märchen, wie es politischer nicht hätte sein können.

© Warner

Noch besser, weniger magisch, wenn auch außergewöhnlich war der große Feel-Bad-Movie 2022. Der kam aus Skandinavien, hieß The Innocents und mischte X-Men, Horror, Drama und Coming-of-Age. Wir fanden das ganz großartig. Erkennt man an unserem Fazit und der MB-Bewertung von stolzen 8,5 Punkten:

Einfach, aber zutiefst eindringlich erzählt der norwegische Filmemacher Eskil Vogt über die Welt der Kinder. Als Werkzeug nutzt er dafür bewährte Genre-Werkzeuge, die er aber niemals selbstzweckhaft einsetzt und dennoch damit eine Kraft entfesselt, die zerrüttend und aufbrodeln ist.

© Capelight Pictures

Machen wir gleich weiter mit den Superlativen oberhalb des 8-Punkte-Äquators. Nach The Witch und Der Leuchtturm brachte uns Robert Eggers mit The Northman martialisches, bombastisch-episches Wikinger-Kino, in dem als Titelheld den Tod seines Vaters rächt. Wem nach der Sichtung kein Brusthaar wächst und wer nicht Minimum drei Liter Met säuft, war wohl immun gegen die Anziehungskraft des Nordlings. Wir, die dem Film 8 Punkte vergaben, gehörten nicht dazu. Hier unser männliches Fazit:

Wie ein Blitzschlag auf einen ausbrechenden Vulkan, lässt Robert Eggers' ("The Witch") blutgetränkte Odyssee durch die nordische Mythologie den Kinosaal im wahrsten Sinne des Wortes erzittern. Zwar mag "The Northman" sich inhaltlich hier und da ein wenig verheben und spannende subversive Fragen mit simplen Antworten abspeisen  - Eggers ist mit seiner dritten Regiearbeit aber allein inszenatorisch, wie atmosphärisch ein episches Ausnahmewerk gelungen.

© Universal

Kein großer Krieger, aber zumindest ein Mann mit einem großen Penis sowie Ego stand im neuen Film von The Florida Project-Regisseur im Fokus. Gemeint ist Red Rocket, der nach einiger Wartezeit im April auch deutsche Zuschauer*innen beglückte. Rückwirkend war der Beginn des Absatzes unglücklich, wegen Penis und so. Auch egal. Red Rocket war für uns einer der besten Filme 2022, erkennbar an einer MB-Wertung von 9 Punkten einhergehend mit diesem Fazit:

Auf beeindruckende Weise setzt Baker seinen Triumphzug fort, der mit "Starlet" einsetzte und nach "Tangerine" und "The Florida Project" nun in "Red Rocket" den vorläufigen Höhepunkt seines Schaffens findet. Mit seinem Kino der Marginalisierten zementiert Baker seinen Status als einer der wichtigsten US-Regisseure der Gegenwart und beweist auf ungemein empathische Weise, dass sozialer Realismus und Unterhaltungskino keine Gegensätze bilden müssen.

© Universal

Ebenfalls mit 9 Punkten haben wir dem Film gegeben, der mehrere Monate das filmische Gesprächsthema Nummer eins war: Everything Everywhere All at Once mit . Ein Multiversum von A24 sowie dem Regie-Duo und , die 2016 bereits Swiss Army Man realisierten. Ihr neues Werk war und ist ein Trip, eine explodierende Wundertüte und einer der schönsten, kreativsten und entzückendsten Werke, dass dieses Jahr unsere Leinwände verschönerte. Kein großes Tennis, aber sehr großes Kino:

Ein Film wie eine Naturgewalt, die über einen hinwegfegt. Was hier an kreativen Ideen aufgefahren wird, ist schlichtweg unglaublich und sorgt über die gesamte Laufzeit hinweg für erstklassige Unterhaltung. Unter all dem irren Spaß liegt aber auch ein schöner emotionaler Kern, der das Ganze berührend und warmherzig macht. Und mit einer bezaubernden Michelle Yeoh ist das Abenteuer zudem absolut fabelhaft besetzt. "Everything Everywhere All at Once" sollte man auf keinen Fall verpassen!

© Leonine

Bevor wir nun aber zum absoluten Spitzenreiter des Monats und wahrscheinlich auch Jahres kommen, soll hier nicht verschwiegen werden, dass 2022 durchaus versucht wurde von Hollywood das klassische, romantische Kino wieder salonfähig zu machen. Im Herbst gab es das Ticket ins Paradies, im Frühling brachen hingegen erst einmal und Brad Pitt auf zu The Lost City – Das Geheimnis der verlorenen Stadt. Eine feine Verbeugung vor romantischen Abenteuerkomödien wie Auf der Jagd nach dem grünen Diamanten. Hat uns so gut gefallen, dass wir 7 Punkten das Fazit klatschten, welches wir euch als guter Service unten eingefügt haben:

Schon der Trailer positioniert »The Lost City« als romantische Actionkomödie, die zu keinem Zeitpunkt mehr sein will als das. Der Film löst dieses Versprechen gekonnt ein und liefert meist temporeiche Unterhaltung mit liebevoll gezeichneten Figuren, solidem Storytelling und last but not least schönen Landschaftsaufnahmen. Auch die Schauspieler liefern genau das Erhoffte – und das ein oder andere Highlight. Vor allem jedoch funktioniert das Zusammenspiel der einzelnen Genrekomponenten, die einander die Waage halten und sich dabei nie gegenseitig im Weg stehen.

© Paramount

Wie versprochen jetzt The King of MB-Wertung. Das Animationsdrama Die Odyssee erhielt von uns die Höchstwertung. Ja, volle 10 Punkte. Eine Wertung, die wir nicht oft vergeben, wir sind aber sicher, dass dieser eigenwillige und gleichsam bewegende Film es vollends verdient hat. Leider wurde ihm nur recht wenig Beachtung geschenkt, vielleicht können wir das jetzt ändern, mit dem Fazit aus unserer MB-Kritik:

„Die Odyssee“ ist eine bewegende Coming of Age Geschichte über Flucht, Migration und das Schicksal der Vertriebenen. Dieser Animationsfilm ist ein wahres Meisterwerk, das eine emotionale Geschichte der geflüchteten Kinder mit handgemalten animierten Ölbildern auf Glas erzählt. „Die Odyssee“ basiert auf wahren Ereignissen und berichtet von Menschen, die tatsächlich aus ihren Heimatorten vertrieben wurden und trotz großer Angst geflohen sind. Jeder von ihnen hat seine eigene tragische Geschichte zu erzählen und die Geschwister aus „Die Odyssee“ repräsentiert sie alle, jeden einzelnen Menschen, der seine Heimat verlassen musste, von seiner Familie weggerissen wurde und sein friedliches Leben hinter sich lassen musste. Mit Ausdrucksstärke und viel Einfühlungsvermögen wird hier die berührende Geschichte der Kinder erzählt, die viel zu früh erwachsen werden mussten und trotz allem nie die Hoffnung aufgegeben haben.

© Grandfilm

Am Ende des Monats April wird es mal wieder Zeit für eine Extra-Rubrik. Diese hier nennen wir einfach Bernd. Es geht um Filme, die eine seriöse Filmwebsite hätte eigentlich besprechen sollen, wir haben es aber trotzdem nicht gemacht. Nennt uns Rebellen ... oder Faulpelze. Wie ihr wollt.

5. The Bubble

4. Haute Couture - Die Schönheit der Geste

3. Wo in Paris die Sonne aufgeht

2. Eingeschlossene Gesellschaft

1. Downton Abbey II: Eine neue Ära

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